Die Geschichte des Schlosses

Im Jahr 1294 tritt die Familie von der Hees zum ersten Mal in die Siegerländer Geschichte ein.

Hermann von der Hees und seine Brüder treten als Zeugen bei der Unterzeichnung einer Urkunde in Siegen auf. Dann ist 35 Jahre lang nichts bekannt über die Familie von der Hees im Siegerland.

1329 tritt mit Gottfried von der Hees ein bedeutender Vertreter der Familie in Erscheinung. Er stand in Diensten des Erzbischofs von Köln und des Grafen von Nassau und fungierte als Landvogt. Viele seiner Nachkommen taten es ihm gleich und wurden hochrangige Beamte.

Über dem Portal befindet sich der Wappenstein von 1523. Er zeigt links das Wappen von Adam von der Hees und rechts das Wappen von Margarethe von Schutzbar genannt Milchling. Der Wappenhalter in der Mitte ist einer sogenannter „Wilder Mann“.

Der älteste Burgsitz der Familie von der Hees in Junkernhees befand sich im Bereich der Kreuzung von Heesstraße und Ostheldener Straße und wurde bereits um das Jahr 1800 abgerissen. Ihr genaues Aussehen ist nicht bekannt. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit handelte es sich um ein sogenanntes „Festes Haus“, was bedeutet, dass entweder das Erdgeschoss, oder sogar das vollständige Haus aus Stein gebaut war. Diese erstmals 1372 erwähnte Heesburg,auch  als „Unterhaus“ bekannt, stand auf einer sogenannten Gräfte, einer von Wasser umgebenen Insel. Vermutlich existierte sie schon einige Zeit länger..

Das heutige Schloss entstand als Folge einer Erbteilung. Nach dem Tod von Philipp von der Hees teilten seine Söhne Philipp und Adam den väterlichen Besitz unter sich auf. Philipp erhielt als ältester Sohn die väterliche Burg und Adam baute sich ganz in der Nähe ein neues Haus – das heutige Schloss Junkernhees, oder auch das „Oberhaus“. Mit seiner zweiten Frau, Margarethe von Schutzbar, genannt Milchling, die er im Jahre 1514 ehelichte und deren Sohn Valentin, bezog er das Haus offiziell am 1.Dezember 1523. Noch im gleichen Monat starb Margarethe.

Valentin von der Hees war ein weiterer bedeutender Vertreter der Familie, denn er war Mitte des 16. Jahrhunderts als Amtmann des Grafen von Nassau tätig.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts starb der jüngere Zweig der Familie von der Hees im Mannesstamme aus. So wechselte das Oberhaus den Besitzer. Elisabeth von der Hees heiratete Heinrich von Syberg. Ihr Sohn Dietrich Wilhelm verpasste dem Haus seinen markanten Giebel. Aus dieser Zeit rührt übrigens der Name „Junkernhees“.

1789 verkaufte Nikolaus von Syberg das Schloss an die nassauischen Landesherren. Nach dem Ende der französischen Besetzung fiel das ehemalige Fürstentum Nassau-Siegen an das Königreich Preußen. Zunächst scheiterten alle Versuche der Landesregierung das Schloss zu verkaufen, bis der Mühlenpächter Belz das Anwesen um 1830 kaufte.

Bereits seit dem Ende des 18. Jahrhunderts betrieb die Familie Belz am Schloss eine Mühle. Dieser Mühlenbetrieb existierte bis 1954. Zusätzlich eröffnete die Familie Belz ein Lokal in den alten Gemäuern des Schlosses.

Nachdem sie den Lokalbetrieb Mitte der 1960er Jahre einstellte, diente Junkernhees wenige Jahre als erste Diskothek des Siegerlandes.

1971 wechselte das Schloss erneut den Besitzer. Das junge Gastronomenehepaar Falko und Evelyne Beer kauften Junkernhees und bauten es zu einem renommierten Hotel und Restaurant um. Trotz des plötzlichen Todes von Falko Beer im Jahr 2003, führte Evelyne Beer den Betrieb weiter. Nach der Einstellung des Gastronomiebetriebes im Jahr 2011 sollte das Schloss verkauft werden. In den folgenden vier Jahren fand sich kein Käufer. Ein langes Leerstehen der Räumlichkeiten, hätte der Bausubstanz schweren Schaden zufügen können.

Um dies zu verhindern, gründeten wir im Sommer 2014 den „Verein zur Erhaltung von Schloss Junkernhees e.V“.

Über die Aktivitäten des Vereins können Sie hier mehr erfahren.